Mittwoch, 11. November 2009

Trip Vierjahreszeiten



Mitte Oktober weiß man nie genau, ob das Wetter in den Alpen noch zum Radfahren taugt...
Dieses Jahr schien die Sache jedoch ziemlich stabil zu sein und so fuhr ich mit Lutz und ohne Fransen, der sich hart arbeitend weiter nördlich aufhilt, in die höheren Lagen.
Schon seit einiger Zeit hatte ich vor, Deutschlands höchsten Berg mit dem Rad zu "besteigen" und dann abzufahren, zumal ich Informationen aus erstern Hand hatte, dass dies gut möglich sei.
Der Plan sah vor, von Garmisch aus durch das (elend) lange Reintal und später steil bergauf, über die Knorrhütte (knapp über 2000m), auf das Zugspitzplatt zu gelangen.
Im Tal waren es bei Ankunft angenehme 20°C+ und wir voller Zuversicht...
Doch schon knapp 2 Stunden nach Aufbruch gab es den ersten Nieselregen und immer größer
werdende Nebelfelder...





Zudem muss an dieser Stelle gesagt werden, dass sich das Reintal Kilometer lang erstreckt und dabei nur relativ wenige Höhenmeter aufweist.
Nur das letzte Stück vor der Hütte ist ziemlich steil!


Empfand auch Lutz so

So erreichten wir unsere Übernachtungsmöglichkeit, knapp 900 Höhenmeter unterhalb unseres Zieles erst nach ca. 7 Stunden.


Als wir ziemlich erschöpft die Hüttentür aufstießen, mussten wir noch die unverständlichen Blicke des Wirtes über uns ergehen lassen, der sich wunderte, was Mountainbiker (in kurzer Hose:)), und vor allem zu dieser Jahreszeit, bei ihm wollten.
Nach einer ziemlich unterkühlten und stürmischen Nacht bewahrheitete sich am nächsten Morgen unsere Befürchtung -
die Temperaturen waren weiter gefallen und schon knapp oberhalb der Hütte, wo unser weiterer Weg herführen sollte, lag der erste Schnee und die Gipfel ringsherum, am Tag zuvor noch grau und felsig, waren in weiß gehüllt.



Wir entschieden uns, ab der Hütte talwärts zu fahren und uns den letzten Teil der Mission für ein anderes Mal aufzuheben - Kälte und Schnee waren nicht der Grund, warum wir hergekommen waren.
Den anstrengensten Teil des Aufstiegs hatten wir ja schon überwunden, also den steilsten und schwierigsten Teil der Abfahrt vor uns...
Respekt an Lutz, der radfahrtechnisch in keinster Weise an alpine Verhältnisse gewöhnt ist und sich einfach mal frohgemut in die Abfahrt "gestürzt" hat.


Gleich gehts los...

Die "Hütte" mitten im Nichts






Die Bilder oberen sechs Bilder wurden innerhalb einer halben Stunden gemacht -
Nebel, Aufklarung, Nebel, Sonne...


Nach den erstem Stück mit viel Geröll, wurde es langsam "flowig"


Was uns erwartete ist einfach zu beschreiben: Zwei Stunden vollste Konzentration und Anstrengung und weiter unten lockeres Geheize!


Nach den Steilstücken oben, konnte man unten etwas entspannter fahren (und auch driften)

Unten angekommen war es noch früh -

Endlich in der heiß geliebten Jogginghose:)

also erstmal noch ein paar alt bekannte Spots besucht, wenn man mal in Garmisch ist...


Was ein Trauerspiel...



Nur noch die Stützen stehen...


















Kleiner Videoclip von mir aus alten Zeiten...


Da das Wetter in den darauf folgenden Tagen keine Besserung versprach, fuhren wir ins zwei Autostunden entfernte Südtirol, der Abstecher in die Dolomiten wurde durch plötzliche Unwetter und Schneefälle abrupt beendet.

Morgens war alles noch recht idyllisch... Nach zwei Stunden Sturm und Schnee (-regen)
waren es um die 0°C und leichter Schnee, sogar im Tal...

Doch das, was wir gesehen haben reicht, um zu sagen - definitiv eines der nächsten Ziele!

Aber gegen 2 Spätherbsttage in Bozen bei angenehmen 22°C und


Gondeln, die uns für nen Fünfer
900 Höhenmeter Abfahrt bescherten, konnten wir uns auch nichts einwenden.

Staubige Trails Mitte Oktober:)


Plattenkönig Lutz





Super stoked traten wir den Heimweg an, eine Übernachtung in Garmisch und einen erstaunten Blick am Morgen inklusive.


Über Nacht hatte sich alles in eine Postkartenlandschaft verwandelt.

In München haben wir den Jungs von Evoc Sports noch einen Besuch abgestattet, Entwickler von astreinen und super funktionellen Bike, Snowboard und Skirucksäcken, -taschen und allerhand weiteren nützlichen und echt stylishen Sachen rund um den Outdoorsport -
sei es der Rucksack mit integriertem Rückenprotektor oder die optimale Radtransporttasche,
Holger Feist und Jan Sallawitz haben sich die Perfektion zum Ziel gemacht.
Lest die Geschichte der beiden Dudes und die Entstehung der Firma Evoc Sports.


Holger "the brain" an seinem Arbeitsplatz


Jan bei der Produktvorstellung

Danke an euch für den Support!

Das wars dann wohl mit der der Big Mountain Saison für 2009 -
Auch diesmal haben wir wieder eine Menge erlebt und hatten in nur fünf Tagen alle Jahreszeiten zu Besuch, also dann:

Tschöö Berge, bis nächstes Jahr!


cheers
Bengel

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